Gut geplant

Gut geplant ist halb gewandert

Plaudern, lachen, die Natur geniessen. Idyllische Bilder vom Bergwandern haben zwar ihre Berechtigung, doch was leicht aussieht, muss nicht immer leicht sein. Beim Wandern liegen Gemütlichkeit und Anforderung sehr nah beisammen: Bergwandern ist anspruchsvoll und erfordert eine sorgfältige Planung.

Route planen

Von einer sorgfältigen Planung profitiert man bis zur Rückkehr auf die Haustürschwelle – und für jede künftige Tour gleich mit. Gut beraten ist man mit Wanderliteratur, aktuellen Karten und Websites.

Wichtige Faktoren bei jeder Tour:

  • StartpunktZiel und Wegverlauf der Route
  • Distanz und Höhenmeter: Letzteres ist der Knackpunkt beim Wandern. Der Aufstieg kostet mehr Zeit und Kraft, der Abstieg verlangt mehr Koordination und geht auf Dauer in die Knie.
  • Zeitbedarf und -reserven: Zeitangaben sind ungefähre Durchschnittswerte ohne Pausen. Besser genügend Zeit für Rast und Unvorhergesehenes einplanen. Wandern Kinder und ältere Personen mit, einen Extra-Puffer einkalkulieren.
  • Ausweichmöglichkeiten: Alternative Wege prüfen, um schwere Passagen zu umgehen und die Tour bei Müdigkeit oder Wetterumschwung abzukürzen.
  • An- und Rückreise: Wissen Sie, wann das erste Postauto hinauf- und die letzte Seilbahn ins Tal hinunterfährt? Wissen Sie, wann die Sonne untergeht? Starten Sie insbesondere längere und hochgelegene Wanderungen so früh wie möglich.
  • Hüttenbesuche: Wollen Sie in den Bergen essen oder übernachten? Überprüfen Sie den genauen Standort der Hütte, ob sie bewirtschaftet ist und wann sie schliesst und öffnet. Schlafplätze reservieren ist ein Muss – und wer sie bei Nichtbenützung wieder absagt, tut anderen einen Gefallen.
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Mein Weg, das Wetter und ich

  • Körperliche Verfassung und Fähigkeiten: Sind Sie zurzeit körperlich fit, trittsicher und schwindelfrei? Ist es die erste Wanderung des Jahres? Waren Sie kürzlich krank oder sind Sie gestresst? Welche Tour wird der konditionell und technisch schwächsten Person der Gruppe gerecht?
  • Wanderwegkategorie: Verläuft die Route auf einem Wander-, Bergwander- oder gar Alpinwanderweg? Jede der drei Wanderwegkategorien stellt andere Anforderungen.
  • Weitere Aspekte: Informieren Sie sich über Faktoren wie exponierte Stellen, steile Passagen, Versorgungsmöglichkeiten, Höhe über Meer etc.
  • Wegverhältnisse: Hat es geregnet, können Wege stellenweise selbst mehrere Tage danach noch nass und rutschig sein. Das macht exponierte Stellen besonders gefährlich. Auch liegt im Frühsommer in mittleren Lagen oft noch Schnee. Über die aktuellen Verhältnisse erfahren Sie mehr bei Hüttenwarten, an Seilbahnstationen, über Webcams oder auf Nutzerportalen.
  • Lokale Wetterprognosen: Das Wetter am Berg und dessen Entwicklung zu prüfen, lohnt sich allemal – auch wenn im Tal noch die Sonne scheint. Nutzen Sie entsprechende Websites und Apps.
  • Gewitterrisiko: Wer trotz Gewitterrisiko zur Wanderung aufbricht, tut dies am besten sehr früh, prüft mögliche Alternativen sowie Abkürzungen und behält die Wetterentwicklung genau im Auge. Wenn Unwetter nicht nur möglich, sondern auch wahrscheinlich sind, raten wir dazu, die Wanderung zu vertagen oder höchstens eine kurze Tour zu machen.

Informieren Sie Dritte

  • Stellen Sie sich vor, Sie brauchen Hilfe, aber niemand weiss, wo Sie sind. Informieren Sie Bekannte über Route und Ziel – auch wenn Sie zu zweit oder in einer kleinen Gruppe unterwegs sind.
  • Nicht vergessen, sich nach der Rückkehr von der Tour zurückzumelden. Ihre Kontaktperson freut sich.
  • Insbesondere schwierige und abgelegene Touren nicht allein unternehmen.

Zeitangaben sind nicht in Stein gemeisselt

Wanderzeiten sind mit einer speziellen Software berechnete Durchschnittswerte. Die Software ist zuverlässig, doch der Mensch ist individuell. Mit etwas Erfahrung wissen Sie, ob Sie schneller oder langsamer als der Durchschnitt wandern.

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Die wichtigsten körperlichen Voraussetzungen für eine Bergwanderung

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Fitness

Eine gute körperliche Verfassung ist das A und O. Bergwanderwege können steil verlaufen – zusätzlich noch auf meist unebenem und stellenweise rutschigem Untergrund. Auch im Kopf sollte man fit sein: Gründlich ausgeschlafen und auf alles vorbereitet, um auf Überraschungen schnell und angemessen reagieren zu können. Denn Überforderung schmälert nicht nur den Genuss, sondern steigert auch das Unfallrisiko.

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Trittsicherheit

Bergwanderwege verlaufen oft auf unebenem Untergrund über Stock und Stein, sie sind manchmal rutschig, mit hohen Tritten im Auf- und Abstieg. Sie sollten sich in diesem Gelände sicher bewegen können, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Wer auf die richtigen Wanderschuhe und -stöcke setzt, profitiert von noch mehr Stabilität. Auch hier gilt: Übung macht die Meisterin und den Meister.

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Schwindelfreiheit

Bergwanderwege können exponierte und gefährliche Stellen aufweisen, weshalb Personen mit Höhenangst sie lieber meiden sollten. Nur besonders schwierige Stellen sind mit Seilen oder Ketten zum Festhalten gesichert. Wenn Sie feststellen, dass Ihnen der Blick in die Tiefe Angst macht, stolpern Sie eher und das Absturzrisiko ist erhöht.

Wander|weg|kate|gorien

Von den weitläufigen Ebenen über gewundene Täler bis hinauf auf schroffe Gipfel – unser Wanderwegnetz erstreckt sich mit über 65 000 Kilometern über die gesamte Schweiz. Bei so viel landschaftlicher Vielfalt versteht sich: Wanderweg ist nicht gleich Wanderweg. Lernen Sie hier die drei Kategorien und deren Merkmale kennen.

Wanderwege
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Bergwanderwege
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Alpinwanderwege
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Schritt für Schritt das eigene Niveau kennenlernen: Wer sich nach mehreren Wanderungen auf gelb markierten Wanderwegen wohlfühlt und steileres Gelände sucht, kann nach den weiss-rot-weissen Markierungen der Bergwanderwege Ausschau halten. Dasselbe gilt auch für die weiss-blau-weiss markierten Alpinwanderwege. Idealerweise finden Sie für Ihre erste Alpinwanderung eine erfahrene Begleitperson. Wer sich an die Kategorien aufsteigend herantastet, macht sicher nichts falsch. Denn Überforderung steigert nur das Unfallrisiko und schmälert den Genuss.

Sturzprävention

Selbst die Besten stolpern mal oder rutschen aus – das ist meist auch kein Problem. Doch jeder Sturz birgt ein Verletzungsrisiko oder kann, am steilen Hang beispielsweise, fatal sein.

Mit zunehmendem Alter lassen Kondition und Koordination nach. Dieser natürliche Umstand lässt sich wohl bei niemandem vermeiden, doch kann man ihm mit regelmässigem Kraft- und Gleichgewichtstraining entgegenwirken. Dafür reichen bereits einfache Übungen wie Kniebeugen oder Gehen mit Zusatzaufgaben aus. Finden Sie Ihre passenden Übungen und gute Tipps, wie Sie diese ganz unkompliziert in Ihren Alltag einbauen können, auf sichergehen.ch.

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